Eine Liste der Denkmalimmobilien in Bochum bietet das Amt für Denkmalschutz der nordrhein-westfälischen Stadt im Internet an, sie fällt sehr lang aus. Bochum hat heute rund 380.000 Einwohner und ist ein wichtiges Dienstleistungszentrum, daneben eine Hochschulstadt mit neun Hochschulen oder Außenstellen von Hochschulen und einem breiten Angebot an kulturellen Einrichtungen. Zwar wurde Bochum wie nahezu alle Städte des Ruhrgebietes durch Bergbau und Stahl zu einer Großstadt und war daher auch vom Niedergang dieser Industrien Ende des 20. Jahrhunderts betroffen, schaffte aber einen glücklichen Übergang zum Dienstleistungs- und Wissenschaftsstandort. Die Tradition des Bergbaus lebt in vielen Vereinen der Stadt fort. Neben den zahllosen denkmalgeschützten Immobilien in Bochum, die privaten Investoren offenstehen, gibt es rund 640 Bau- und Bodendenkmale, die öffentlicher Mittel bedürfen. Dazu gehören etwa das im expressionistischen Baustil errichtete Polizeipräsidium (Baujahr 1929), die Villa Nora aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, Wohnhäuser in der Schwarzbach-, Berg- und Klinikstraße (erbaut zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert) oder als industrielles Baudenkmal die Zeche.
Das Bochumer Gebiet war offensichtlich schon vor rund 10.000 Jahren besiedelt, als Ort wurde Bochum erstmals 890 im Heberegister eines Klosters erwähnt, urkundlich erfassten ihn 1041 offiziell die Kölner Erzbischöfe als „Cofbuokheim“. Die Stadtrechte könnten 1321 verliehen worden sein, um diese Zeit wurde in der Stadt beziehungsweise ihrer Umgebung schon Steinkohle geschürft. Die Haupteinnahmequelle der Bewohner blieb jedoch über Jahrhunderte der Ackerbau. Erste sakrale Bauten von Bedeutung entstanden um das Jahr 1000 mit der St.-Vinzentius und der Stiepeler Kirche, allerdings musste Bochum im Verlauf seiner Geschichte mehrere Verwüstungen erleiden. Die Große Dortmunder Fehde führte 1389 zur Brandschatzung durch Söldner, 1517 brannten Stadt und Kirche durch eine Katastrophe ab, die Pest und der Englische Schweiß (eine bis heute nicht identifizierte Infektionskrankheit) rafften im 16. Jahrhundert große Teile der Bevölkerung dahin. Die Probsteikirche konnte erst 1547 wieder aufgebaut werden. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) wüteten spanische Truppen in Bochum. 1655 wurde die Bochumer Pauluskirche errichtet, seit 1691 gibt es die Alte Apotheke in Bochum. Der Steinkohlebergbau entwickelte sich unterdessen immer weiter, während Bochum im 18. Jahrhundert in den Siebenjährigen Krieg verwickelt wurde und bis 1763 absolut verarmte. Ein gelinder Aufschwung setzte mit der Ruhrschifffahrt ab 1780 ein, die Infrastruktur entwickelte sich auch durch zunehmenden Straßenbau, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte schließlich der Aufschwung durch die beginnende Industrialisierung ein.
Aus dieser Zeit stammen die ersten bedeutenden Denkmalimmobilien in Bochum, die heute auch für private Investoren interessant sind. Das gesamte 19. Jahrhundert war durch die Industrialisierung geprägt, Bochum blieb aber lange Zeit sehr klein und zählte um 1860 nur rund 8.800 Einwohner. Ab 1864 wurde die Arbeitersiedlung Stahlhausen errichtet, 1874 der Stadtpark angelegt. Ein signifikanter städtebaulicher Aufschwung setzte wie in vielen Städten des Ruhrgebietes um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein, 1905 zählte Bochum schon 116.596 Einwohner, 1908 wurde ein Varieté (das Apollo-Theater) eröffnet und 1910 der Bismarckturm eingeweiht. Das erste Hochhaus in Bochum entstand mit dem Friedrich-Lueg-Haus im Jahr 1925. Die heute verfügbaren denkmalgeschützten Immobilien in Bochum stammen vielfach aus der Zeit zwischen 1880 bis 1925, hinzu kommen industrielle Denkmale, die zunehmend wenigstens in Teilen für Wohnzwecke nutzbar gemacht werden.
Abseits von der Vermutung, in Bochum könne es nur einige Industriedenkmäler und im Übrigen hauptsächlich denkmalgeschützte Immobilien im öffentlichen oder kirchlichen Besitz geben, ist in Wahrheit die Zahl der Denkmalschutzimmobilien aus dem reinen Wohnbereich sehr hoch und umfasst vermutlich (nach interpolierter Schätzung) rund 600 bis 1000 Objekte, die für private Investoren interessant sind. Die Erfassung als Baudenkmal wurde wahrscheinlich vom Denkmalschutzamt der Stadt in den späten 1990er Jahren erstmals forciert, was aus den Widmungsjahren als Denkmalschutzimmobilie hervorgeht. Die Baujahre der denkmalgeschützten Immobilien in Bochum liegen wie erwähnt vorwiegend zwischen Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkt um die Jahre 1880 bis 1925, es finden sich aber auch einige Objekte aus dem 18. Jahrhundert. Unter allen Denkmalimmobilien in Bochum für den Wohnbereich gibt es zweigeschossige Fachwerk-/Steinhäuser mit Satteldächern und Fachwerk-/Bruchsteingebäude, Wohnhäuser mit Putz-/Ziegelgliederung, Backhäuser, Mehrfamilienhäuser mit Zierfachwerkelementen (Siedlung Brenscheder Straße), die eine oder andere neoklassizistische Villa, Querdielenbauernhäuser in Fachwerk, zweigeschossige Sandsteinbauten und Bruchsteinhäuser aus Ruhrsandstein unter Satteldächern. Offensichtlich ist die maklerische Tätigkeit und Veröffentlichung der Inventarisierung von Denkmalschutzimmobilien in Bochum noch nicht sehr weit fortgeschritten, was andererseits Investoren die Chance eröffnet, mit einer Denkmalimmobilie in Bochum ein echtes Schnäppchen zu machen.
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